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Priorisierungsdebatte braucht Leitplanken und am Ende klare Entscheidungen

Bundestag sollte über Impfung entscheiden

Vor dem Hintergrund der aktuell geführten Diskussionen um eine Priorisierung der Zielgruppen in der ersten Phase der Impfung gegen Covid-19 hat die Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, dazu aufgerufen, sich eng an den Empfehlungen der Gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Ständigen Impfkommission, des Deutschen Ethikrates und der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu orientieren.

„Wenn wir hier eine große gesellschaftliche Akzeptanz erreichen wollen, und die halte ich für unverzichtbar, dann ist es dringend geboten, klare politische Entscheidungen auf Basis dieser Vorschläge zu treffen“, sagte Lesinski-Schiedat. Es sei völlig legitim, in Zeiten noch nicht ausreichender Impfstoffvorräte über die Frage der Impfreihenfolge einen politischen und auch gesellschaftlichen Diskurs zu führen. Dieser brauche aber Leitplanken und erfordere final klare Entscheidungen. „In diesem Dialog dürfen wir uns vor allem nicht in einer Debatte über die Bedeutung von Berufsgruppen oder über schützens- oder weniger schützenswerten Alterskohorten verlieren“, sagte Lesinski-Schiedat. Es gehe am Ende in erster Linie um rationale Entscheidungen darüber, wie die Pandemie am schnellsten zu bremsen ist, wie man zunächst die vulnerablen Gruppen am sinnvollsten schützt und dabei gleichzeitig die medizinischen Ressourcen zur Rettung von Leben am effektivsten einsetzt.  Lesinski-Schiedat sprach sich dafür aus, den Bundestag „sehr zeitnah“ über die Frage der Priorisierung entscheiden zu lassen. „Ich bin dafür, dass unsere Abgeordneten das final beschließen, weil wir diese Entscheidung auf ein starkes Fundament stellen müssen“.

Die niedersächsische Hartmannbund-Vorsitzende appellierte nicht nur an jene, die „dann vorne auf der Liste stehen“, von der Möglichkeit der Impfung dann auch Gebrauch zu machen. „Ich bin ausdrücklich gegen eine Pflicht zur Impfung, aber es ist schließlich auch ein Akt der gesellschaftlichen Verantwortung, nicht nur sich selbst zu schützen, sondern damit auch die Menschen, mit denen man sich umgibt“.

Landesverband Niedersachsen
Die Vorsitzende
Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat

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Wahlbeteiligung 2016 unter 30%!

Dr. Johanna Diekmann und Theodor Uden berichten über die Wahlbeteiligung 2016 und geben Informationen zu der Landesärztekammerwahl in Niedersachsen 2020.

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Dr. Frauke Wulf-Homilius im Interview

Ich bin niedergelassene Augenärztin im Raum Hannover in einer konservativen Einzelpraxis, Mutter von drei erwachsenen Kindern. Ich bin politisch tätig, zurzeit als Landesvorsitzende im NAV Virchow-Bund und auch im Vorstand vom Hartmannbund.

Was bedeutet für Sie das Motto Arzt sein verbindet?

Ich würde die Frage so formulieren, was verbindet uns Ärzte? Gute medizinische Versorgung für unsere Patienten, das ist die Wurzel für unsere Lebenszufriedenheit und ja, es liegt eine spannende Zeit vor uns. Die digitalen Gesundheitsangebote von Google und Apple sollte man nicht unterschätzen, dass besitzt durchaus Sprengkraft. Für uns bleibt die Versorgung von schwerkranken und das zu einem Budget, was ja eher als Mischkalkulation gerechnet wurde, wenn man die Honorarverhandlungen zwischen den Kassen und der KBV ansieht, dann weiß man wovon ich spreche. In den Kliniken sieht es anders aus. Da finden große Umbauprozesse statt und das birgt Unsicherheiten. Es wird dort um existenzielle Chancen gerungen. Darum brauchen wir etwas mehr Bodenhaftung, ich wünsche mir mehr regionale Vernetzung und vielleicht auch eine Plattform mit dem Rettungsdienst. Ich wünsche mir eine niedrigschwellige Kommunikation, also auch, dass man sich regional verabredet, was kann man benutzen. Es gibt in den Niederlanden eine Art Messenger App die heißt Siilo und die wird dort landesweit verwendet, für alle Gesundheitsanbieter. Hier in Deutschland gibt es auch Apps, die zum Teil vom Gesundheitsministerium mit entwickelt oder unterstützt wurden. Ich finde da sollte man regional Gespräche miteinander führen, wie man besser und schneller kommunizieren kann. Also für mich als Augenarzt mit dem Kinderarzt, oder mit der Uniklinik, oder auch mit dem Pflegeheim. Zumindest sollten wir darüber nachdenken bis die KIM Dienste flächendeckend funktionieren.

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Das ist die regionale Auffindbarkeit. Schauen sie mal ins Internet, geben sie ein Hotel ein, geben sie die Straße und die Stadt ein, sie werden auf HRS und booking.com gelinkt. Wenn Jameda die Hälfte aller Arzttermine online vergibt, dann sehe ich da ähnliches Potenzial. Es gab früher eine Ärztetafel, es gab ein Telefonbuch. Auch wenn wir für uns Kollegen, Fachkollegen oder Fachangestellte Jobangebote machen wollen, ist es im Moment sehr schwierig, eine geeignete Plattform zu finden. Die ständig im Wandel befindliche Praxislandschaften im Auge zu behalten und dies gilt ebenso für Kliniken. Mehr Informationen über regionale Gesundheitsangebote, vielleicht auch über digitale Lösungen, wer bietet welche Versorgungsschwerpunkte an? Da ist meine Idee: Jede Stadtverwaltung hat eine Homepage, dort gibt es einen Branchenbuch, da könnte sich jeder Gesundheitsanbieter regional eintragen und in der zweiten Ebene kann man hier ein Vernetzungspotenzial generieren und so eine gute Versorgung sichtbar machen.

Was würden Sie den Wählerinnen und Wählern sagen wollen?

Ich helfe allen gern auf die Füße, die ihren Bedürfnissen einen Kanal geben möchten. Ohne Austausch und Dampf ablassen kommen wir nicht zu den Kernthemen und zu neuen Lösungen. Gehen sie wählen nehmen sie zu uns Kontakt auf. Vom Frust lernen, heißt gegen den Strom rudern und wenn man aufhört, treibt es uns zurück!

Dr. med. Frauke Wulf-Homilius
Augenärztin in Bennigsen

Dr. med. Frauke Wulf-Homilius
Augenärztin in Bennigsen

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Klaus-Peter Schaps im Interview

Liebe Kolleginnen und Kollegen mein Name ist Klaus-Peter Schaps, ich bin Facharzt für Innere Medizin in Wilhelmshaven und dort seit mehreren Jahren niedergelassenen Hausärztlicher internistischer Gemeinschaftspraxis

Was bedeutet für Sie Arzt sein verbindet?

Arzt sein verbindet ist der name der Kandidatenliste des Hartmannbundes und der ägnw eG. Der Hartmannbund ist der einzige Verband Deutschlands der alle Ärzte also Hausärzte, wie auch Fachärzte, wie auch stationär tätige Ärzte, miteinander verbindet. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gegenüber der Politik nur eine Möglichkeit haben unsere Standpunkte und auch unsere Interessen durchzusetzen, wenn wir mit einer Sprache sprechen. Deshalb Bedarf es eines Verbandes der alle Interessen miteinander vereint und alle Interessen gebündelt nach vorne bringt. Dafür steht Arzt sein verbindet!

Welches Wahlthema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Ich habe bereits in der vergangenen Amtsperiode als Mitglied in der Kammerversammlung arbeiten dürfen. Dort habe ich mich besonders engagiert in dem Themengebiet Weiterbildung. Weiterbildung ist extrem wichtig, weil Weiterbildung nicht nur dafür sorgt, dass wir zukünftig ausreichend Kollegen zur verfügung stehen haben, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich, sondern Weiterbildung muss heutzutage Spaß machen. Sie darf nicht mit Bürokratie überlastet sein und es müssen genug Weiterbildungsstätten zur Verfügung gestellt werden, damit junge Kollegen, die sich weiterbilden wollen, dementsprechend auch genug und ausreichend Weiterbildungsstätten zur Verfügung stehen. Dafür setze ich mich ein, für eine qualitätsorientierte bei der Bildung aber auch für eine Weiterbildung die entschlackt ist von Bürokratie und von Reglements die eher hinderlich sind. Ich setze mich des weiteren ein für eine bundesweit einheitliche Weiterbildungsordnung, deshalb habe ich mich mit meiner ganzen Kraft auch an der Muster-Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer, die im letzten Jahr von dem Deutschen Ärztetag verabschiedet worden ist, eingebracht und dort aktiv mitgearbeitet. Derzeit arbeiten wir daran, dass diese in Niedersachsen umgesetzt wird. Da unterstütze ich sehr stark und ich möchte dies auch in der nächsten Amtsperiode tun, deshalb bitte ich sie ganz herzlich für unsere Zukunft, für die Zukunft unserer jungen Kollegen und für die Zukunft der ambulanten und stationären Versorgung in Niedersachsen mir ihre Stimme zu geben, damit ich weiter auf diesem sehr wichtigen Gebiet tätig sein kann.

Was würden Sie den Wählerinnen und Wählern sagen um sie zur Wahl zu animieren?

Wir brauchen starke und kämpferische Stimme der gesamten Ärzteschaft gegenüber der Politik, deshalb bitte ich sie herzlich, gehen sie zur Wahl, unterstützen sie die Liste Arzt sein verbindet. Ich bitte herzlich auch persönlich um ihre Stimme für den Bereich Wilhelmshaven-Oldenburg wo ich auf der Liste „Arzt sein verbindet“ an erster Stelle kandidiere. Wir brauchen möglichst viel Unterstützung um zukünftig gegenüber der Politik und anderen Akteuren im Gesundheitswesen stark und auch rückhaltsstark auftreten zu können. Ein weiterer letzte Aspekt, den will ich hier heute noch nennen und erwähnen: die Kammer muss für die Ärzte da sein und nicht die Ärzte für die Kammer, deshalb werde ich mich, gerade den nächsten Amtsperiode, neben meinem Lieblingsthema Weiterbildung, auch besonders dafür einbringen dass die Kammer eine bessere Servicefunktion zukünftig ausübt. Wir brauchen mehr Service, wir brauchen mehr Unterstützung, die Kammern für die wir hohe Kammerbeiträge zahlen muss uns unterstützen, sie muss uns in der täglichen Bürokratie entlasten, sie muss uns unterstützen in der Suche nach MFAs und sie muss unsere Arbeitsbedingungen erleichtern und nicht erschweren. Deshalb brauchen wir Servicequalität, mehr Service durch die Ärztekammer für uns in den Praxen, in den Krankenhäusern und auch in den Facharztpraxen. Dementsprechend werde ich dafür kämpfen wollen, dass die Servicequalität sich der Ärztekammer gegenüber uns Ärzten verbessert. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass ich auf ihre Stimme zählen kann. Vielen Dank

Klaus-Peter Schaps
Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Tätigkeit

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Dr. Tilo Brunnée im Interview

Was bedeutet für Sie Arzt sein verbindet?

Wir Ärzte verbinden unsere Patienten und die Wunden und deshalb … Quatsch! Das ist natürlich ein Scherz, eigentlich verbindet uns unser Ethos, nämlich die Interessen des Patienten im Zweifel auch über unsere eigenen Interessen zu stellen, auch wenn das manchmal bedauerlicherweise zu Zielkonflikten im Klinikalltag oder auch in der Praxis führt. Uns verbindet, dass wir selbst verantwortlich arbeiten, auch wenn das öfter im Klinikalltag in Vergessenheit gerät. Und uns verbindet die Freiheit unser wirken selbst gestalten zu können, daher ist auch die Kammerarbeit so wichtig, denn hier bestimmen die Ärzte selbst, was das Arzt sein bedeutet. Deshalb ist es so wichtig zu wählen, denn wir Ärzte sind einer der wenigen Berufe die selbst definieren können, was uns ausmacht und das ist Ärztekammerarbeit, das verbindet uns.

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Besonders am Herzen liegt mir die fachübergreifende Zusammenarbeit, insbesondere in der ambulanten Medizin. Selber bin ich auch in der ambulanten Medizin beheimatet, ich bin politisch in der Ärztegenossenschaft Niedersachsen-Bremen und in der Ärzte Netzarbeit sozialisiert. Ich erlebe was ein gut aufgestelltes Ärztenetz in der Versorgung leisten kann. Unser Ärztenetz Plexxon organisiert die spezialisierte ambulante Palliativmedizinische Versorgung für ein großes Einzugsgebiet mit drei Palliativ Stützpunkten. Wir haben eines von fünf Ärztenetzen bundesweit, das Innovationsfondprojekt Rubin, das heißt rund um und ununterbrochen betreut im Netz, und dieses Rubin Projekt denkt den Ansatz dieser SAPV, dieser spezialisierten ambulanten Palliativmedizinischen Versorgung weiter, in der Versorgung unserer geriatrischen Patienten. Mit dem Einsatz von Koordinatoren, können wir die ambulante Versorgung verbessern und unsere Praxen entlasten. Dies alles gelingt durch unverbindliche fachübergreifende Zusammenarbeit im Netz mit gemeinsamen Qualitätsstandards. Gemeinsam können wir so viel erreichen, wir müssen nur unsere Chancen nutzen, bevor irgendwelche Großkonzerne die ambulante Medizin abwickeln. Das liegt mir besonders am Herzen, die fachübergreifende gemeinsame Arbeit.

Was würden Sie unentschlossenen Wählerinnen und Wählern mit auf den Weg geben?

Die Kammerwahl und auch die Wahl zur Vertreterversammlung der KV sind die einzige Möglichkeit, innerhalb des Systems, gestaltend zu wirken. Ich persönlich habe erfahren was möglich ist, wenn wir Ärzte unsere Chancen der Gestaltung nutzen. Ein probates mittel in meiner Erfahrung ist, der Zusammenschluss in räumlich und personell übersichtlichen Einheiten, wie zum Beispiel Ärztenetzen, um den Gestaltungsrahmen auszufüllen. Daher ist aus meiner Sicht die Wahl von Kolleginnen und Kollegen die die fachübergreifende Zusammenarbeit vor die Partikularinteressen einzelner Berufsverbände stellen so wichtig. Die Ärztegenossenschaft (ägnw eG) und der Hartmannbund stehen für diese fachübergreifende Zusammenarbeit. Meine persönliche Wahlempfehlung ist natürlich daher die Liste „Arzt sein verbindet“, die diese fachübergreifende Zusammenarbeit vor die Partikularinteressen stellt. Noch wichtiger ist aber, dass sie überhaupt wählen und sich ihrer Gestaltungskraft bewusst werden. Gemeinsam können wir etwas erreichen. Ich habe am eigenen Leibe erfahren, was möglich ist, als ehemaliges Mitglied der Vertreterversammlung und Vorsitzender Sicherstellungsausschusses in der KV Niedersachsen als Vorstandsvorsitzer der Ärztegenossenschaft und auch als Mitglied der Geschäftsführung im Ärztenetz Plexxon. Ich kann sie nur aufrufen, engagieren sie sich, sie werden mit offenen Armen empfangen und wir können etwas erreichen!

Wie viel Aufwand bedeutet persönliches Engagement?

Die zweimal jährlich stattfindende Kammerversammlung und wenn sie gestaltend arbeiten wollen in den einzelnen Ausschüssen, wo die tatsächliche Arbeit stattfindet. Aber wenn sie sich auch außerhalb der Ärztekammer engagieren wollen, dann kann ich sie nur aufrufen werden sie Mitglied in der Ärztegenossenschaft, übernehmen sie Aufgaben, sie werden wirklich mit offenen Armen empfangen. Wir freuen uns über Jeden über Jede, die sich engagiert und mit gestaltet.

Dr. Tilo Brunnée
Allgemeinmedizin, Allergologie, Ernährungsmedizin, Palliativmedizin, Bad Zwischenahn

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Dr. Fabian Schlaich im Interview

Ich bin 32 Jahre alt, inzwischen als Facharzt für Strahlentherapie in Osnabrück niedergelassen und war vorher zum Studium und zur Facharztausbildung in Heidelberg tätig. Ich habe bereits in baden Württemberg entsprechend Erfahrung in der Kammerarbeit gesammelt. War dort bereits in der Bezirks und der Landesärztekammer in verschiedenen Ausschüssen tätig und würde natürlich dieses Engagement, insbesondere für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen, gerne in Niedersachsen fortführen.

Was bedeutet für Sie Arzt sein verbindet?

Arzt sein verbindet ist das Gefühl der Gemeinschaft. Arzt ist nicht nur ein Beruf sondern auch eine gewisse Berufung und das verbindet. Ich würde sagen, die Kolleginnen und Kollegen haben alle eben nicht nur das Interesse am Beruf selber, sondern auch am Menschen und dieses gemeinsame Interesse schweißt uns zusammen, da wir eben eigentlich im großen ganzen versuchen, gemeinsam, das beste für unsere Patientinnen und Patienten zu erreichen und das geht gemeinsam besser als wenn jeder für sich kämpfen muss.

Welches der sieben Wahlthemen liegt Ihnen besonders am Herzen?

Das Thema Ethik vor Monetik. Ich habe es selber im Rahmen des Krankenhausbereichs kennengelernt und jetzt auch in der Niederlassungen merkt ich es wieder genauso, das Thema Ökonomisierung schlägt leider immer weiter auch in den ärztlichen Bereich durch. Es gibt Honorarbeschränkungen, es gibt Budgettöpfe. Das Thema Krankenhausfinanzierung ist momentan ja auch ein großes Diskussionsfeld, unterm Strich schlägt diese ökonomische Druck immer mehr durch und man hat immer mehr das Gefühl, dass Entscheidungen aus der ökonomischen Perspektive getroffen werden und wenig aus medizinischen Gesichtspunkten. Genau das kann und darf nicht sein, dagegen möchte ich mich wehren und mich stark machen, dass wir hier wirklich zurückkommen, dass Entscheidungen rein aus ärztlichem Sachverstand für die Patientinnen und Patienten getroffen werden.

Was würden Sie den Wählerinnen und Wählern sagen um sie zur Wahl zu animieren?

Die Kammer bietet uns die große und, im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, vielleicht auch einmalige Möglichkeit große Teile unserer alltäglichen Berufsausübung maßgeblich selber mitzubestimmen, sprich wir haben gesetzliche Rahmenbedingungen, die vorgegeben sind, aber wir haben eben mit den Ärztekammern die der Körperschaft des öffentlichen rechts sind und damit auch bis zum gewissen grad gesetzgeberischen Kompetenzen bekommen haben, die Möglichkeit wirklich viele Dinge unseres alltäglich Berufslebens selber zu gestalten. Die Möglichkeit aktiv für unsere Interessen einzutreten und diese entsprechend einfließen zu lassen, so dass wir diese Chance natürlich nutzen sollten und uns nicht vom Berufsalltag vorgeben lassen sollten. Und deswegen kann ich nur sagen, wählen ist wichtig für uns alle, je stärker die Wahlbeteiligung ist, desto stärker sonne das Gewicht gegenüber anderen politischen Verbänden oder Interessenvertretern.

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Wahlthema Digitalisierung

Digitalisierung schnell bewerten und sinnvolles in Regelversorgung übernehmen

An vielen Stellen leistet die Digitalisierung bereits große Beiträge zu einer verbesserten und effizienteren Patientenversorgung. In der breiten Wahrnehmung erscheint die Digitalisierung, wie wir sie im privaten Bereich wahrnehmen und nutzen von der digitalen Nutzung in der Medizin an vielen Stellen noch immer ungenügend.  Das Potenzial ist an vielen Stellen noch längst nicht ausgereizt. Viele lange verzögerte Elemente digitaler Medizin finden derzeit im Eiltempo ihren Weg in die Regelversorgung. Videokonsultationen zum Beispiel werden in breiterem Maße angewendet und können viele Fälle gut und angemessen beraten und zum Teil versorgen. Digitale Gesundheitsanwendungen können den Patienten seit Kurzem per Rezept verschrieben werden. Außerdem scheint die digitale Patientenakte (ePA) nun tatsächlich Realität zu werden und schon bald von allen Patienten nutzbar zu sein. All das sind positive Entwicklungen, die das Potenzial haben, unsere Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern.

An vielen weiteren Stellen ist  eine Nachbesserung oder initiale Aktion dringend notwendig. Es ist beispielsweise kritisch anzumerken, dass der elektronische Arztausweis (eA), auch elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) genannt eine große Herausforderung in der Einführung und Umsetzung bedeutet.

Damit die neuen und vorhandenen digitalen Werkzeuge sinnvoll eingesetzt werden können, muss an vielen Stellen ein stärkerer Fokus nicht nur auf den Funktionsumfang, sondern auch auf die Benutzerfreundlichkeit aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte gelegt werden. Bei vielen sinnvollen und dringend notwendigen Anwendungen finden sich die professionellen Nutzer in Mehrarbeit statt einer Arbeitserleichterung wieder. Ziel muss es sein, Zeit bei Verwaltungsprozessen einzusparen und damit mehr Zeit auch für die Zuwendung zum Patienten zu gewinnen. Das niedersächsiche Finanzministerium hat auch dem Sozialministerium Finanzen zur Ausgestalung der Digitalisierung zur Verfügung gestellt – sind diese Mittel verwendt worden? Wofür? in der Krankenversorgung ist keine wesentliche Innovation / Investition angekommen! Dies muss sich dringend ändern.

Die Sektorengrenzen oder allein schon die Wände eines einzelnen Krankenhauses oder einer Praxis sind nach wie vor schwer zu überwindende Hindernisse was Datenflüsse angeht. Einen Patienten auf komplett digitalem Wege von einem Krankenhaus in eine Arztpraxis zu entlassen bzw. andersherum einzuweisen, ist und bleibt derzeit noch ein Wunschdenken. Gleichzeitig wäre es nicht nur sicherer und komfortabler für den Patienten, sondern auch zeitsparender und zuverlässiger für die Ärztin und den Arzt.

Darüber hinaus muss die Ärztekammer Niedersachsen ein Katalysator und Anbieter für die digitale Fortbildung sein. Nur mit einem breiten und profunden Fachwissen können wir die Politik und die Verantwortlichen dazu bewegen, die ärztlich verantwortete Patientenversorgung digital zu  erweitern und zu verbessern. Es muss eine Arbeitsumgebung geschaffen werden die nicht nur den medizinischen oder den digitalen Belangen entspricht, sondern beiden zugleich.

 

Theodor Uden
Arzt in Weiterbildung in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, MHH Hannover
Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands im Hartmannbund
Mitglied des Landesvorstands Niedersachsen im Hartmannbund

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Wahlthema Ethik vor Monetik

Menschen in Krankheit und Not zu begleiten und individuell zu therapieren – Das sind die originären Aufgaben von uns Ärztinnen und Ärzten im Sinne der Genfer Deklaration des Weltärztebundes. Unsere ethischen Werte stehen stets im Fokus unser Arbeit. Um ihnen gerecht zu werden, brauchen wir unsere Freiräume zurück.

Wir müssen die Rolle der Zuwendung neu definieren und für eine Veränderung im System kämpfen. Wir müssen die Enge im Zeittakt, die Enge in der Bedrohlichkeit für Regresse und Klagen, die Enge in der Therapie und den Vorschriften der strukturierten Medizin, die Enge in der Bedrohung der Ökonomisierung der Medizin durch Konzerne transparent machen und uns dagegen zur Wehr setzen.

Der DRG-Entgeltkatalog im stationären Bereich muss gründlich überdacht werden. Ärztinnen und Ärzte dürfen nicht zu nicht-ärztlicher Tätigkeiten verpflichtet werden. Es gehört zum Beispiel nicht zu ihren Aufgaben, Diagnosen zu verschlüsseln. Genauso wenig können sie für schlechte Verschlüsselungen und deren ökonomische Folgen verantwortlich gemacht werden. Wenn wirtschaftliche Aspekte die Medizin dominieren, können wir unserer ärztliche Haltung und unserem therapeutischem Bewusstsein nicht mehr gerecht werden.  

Die Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich brauchen die Sicherheit, im System zu bleiben – ohne Delegation und ohne Substitution. Stattdessen benötigen wir Kooperationen. Neue Berufe werden entstehen, die sich leicht positionieren lassen in der den zu erwartenden Konzernstrukturen. Lasst uns deshalb darauf besinnen: Was macht uns und unserer Können aus und unersetzlich?

Profitorientierung darf auf keinen Fall unser Handeln dominieren. Sie lässt sich nicht vereinbaren mit unseren Grundüberzeugungen und einer würdigen Begleitung kranker Menschen.

Wir müssen uns ständig weiterentwickeln und in die Zukunft blicken: Auch in Zeiten zunehmender Antibiotikaresistenzen und angesichts des demographischen Wandels brauchen wir die therapeutische Möglichkeiten, um Schmerzen zu lindern und Krankheiten zu heilen.  

Wir brauchen Diversität in der Therapie und keine weitere Verarmung der therapeutischen Vielfalt. Alle Therapien müssen in ärztlicher Hand bleiben, wir dürfen das Feld nicht Heilpraktikern überlassen. Dazu brauchen wir auch die Forschung als Handlungs- und Erfahrungswissenschaft.

Lasst uns zusammenarbeiten! Nichts ist derzeit wichtiger als gegenseitige Anerkennung – interdisziplinär und integrativ. Lasst uns gemeinsam für unsere Patientinnen und Patienten nach der besten medizinischen und persönlichen Begleitung zu suchen. Denn: Arzt sein verbindet!

 

Gabriela Stammer (GAÄD)
Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Praxis in Wennigsen

Kandidiert für die Liste „Arzt sein verbindet“ (Hannover)

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Thema E-Health

Für den Informatiker sind die Zahlen 0 und 1 besonders interessant: Mit ihrer Hilfe wird der Binärcode dargestellt. Für Ärzte dagegen war es bisher vor allem wichtig, den genetischen Code, bestehend aus vier Zuckerbasen, zu kennen. E-Health bringt nun beide Welten in Zukunft zueinander.

Der Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten ist das Thema der Stunde – angeschoben durch das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz) und angesichts der vielen Gesundheitsapps auf den Smartphons und Computern unserer Patienten.

Entgegen vieler Vorurteile sind viele Ärzte jeden Alters IT-affin und haben keine Berührungsängste mit der Technik. Die „digitale Praxis” mit elektronischer Patientenakte setzen viele niedergelassene Ärzte bereits um. Viele vermissen allerdings einen verlässlichen Standard bei den Schnittstellen und dem Datenaustausch. Die Themen Datensicherheit und Speicherung werden intensiv diskutiert. Fehlende Standards und Intransparenz bei vielen EDV-Angeboten lassen Ärzte oft zu viel bezahlen für ihre Hardwareumstellung. Hier sollten die Berufsverbände und Körperschaften mehr Hilfe und Beratung anbieten.

Die ärztliche Stimme im E-Health-Prozess ist oftmals zu leise oder wird schlicht überhört. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann – optimal eingesetzt – die Arztarbeit effektiver und entlastender gestalten. Sie kann Sicherheit und Qualität erhöhen, jedoch nicht ohne Deutung und die persönliche Arzt-Patient-Beziehung. Unsere Patienten haben auch den Vorteil, dass die behandelnden Ärzte dank der Digitalisierung theoretisch alles globale Wissen zu ihrer Diagnose an jedem Ort aufbereitet präsent haben können. Und Ärzte können mit Spezialisten überregional noch besser in Kontakt treten.

Der größte Hemmschuh von E-Health ist der immer noch – gerade auf dem Land – der schlechte Ausbau flächendeckender schneller Internetverbindungen. Hier ist dringend politischer Rückenwind gefragt. Davon profitiert der Landarzt bei Hausbesuchen ebenso wie der Kardiologe im Uniklinikum.

Die Medizin der Zukunft wird digitaler, sie wird aber nicht ohne Ärzte auskommen.
E-Health ohne Ärzte wäre nur “E”, aber keine „Health!“ mehr.

 

Dr. Thomas Carl Stiller
Facharzt für Allgemeinmedizin, Zweigpraxis in Adelebsen

Kandidiert für die Liste „Arzt sein verbindet“ (Göttingen/Hildesheim)

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Wahlthema Genderunabhängige Karrierechancen

Leider ist es immer noch traurige Realität: Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen steigt zwar, aber bis in die Spitzenpositionen gelangen sie nur selten. Auch im stationären Bereich müssen sie oft immer noch mehr leisten, um die gleiche berufliche Anerkennung wie ihre männlichen Kollegen zu bekommen.

Ärztinnen brauchen deutlich mehr Wertschätzung und Respekt in ihrer beruflichen Weiterbildung. Familie und Beruf müssen sich besser vereinbaren lassen: Dafür sind bessere Betreuungskonzepte nötig – vor allem am Nachmittag, denn Ärztinnen können weder in Kliniken noch Praxen nur bis mittags arbeiten. Dafür wollen wir die regionale Zusammenarbeit über die Fachgruppen hinweg verbessern. Nur gemeinsam können wir wirklich etwas für Ärztinnen erreichen.

In Arztpraxen fordern wir:

  • Müssen verpflichtende Abendsprechstunden im Rahmen der Hausarztverträge/Selektivverträge wirklich sein?
  • Hausbesuche müssen besser vergütet werden, da sie angesichts der demografischen Entwicklungen immer wichtiger werden.
  • Es sind finanzielle Förderprogramme nötig – speziell für Ärztinnen, die ihre Niederlassung planen und zum Beispiel Unterstützung für die Betreuungskosten ihrer Kinder benötigen.
  • Wir sollten darüber diskutieren, ob die Elternzeit zu einem gewissen Teil auf die Weiterbildungszeit in Kliniken und Praxen angerechnet werden könnte.

 

Dr. Antje Hilgert (ägnw e.G.)
Fachärztin für Allgemeinmedizin (Westerstede)

Kandidiert für die Liste „Arzt sein verbindet“ (Wilhelmshaven/Oldenburg)

 

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