Leider ist es immer noch traurige Realität: Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen steigt zwar, aber bis in die Spitzenpositionen gelangen sie nur selten. Auch im stationären Bereich müssen sie oft immer noch mehr leisten, um die gleiche berufliche Anerkennung wie ihre männlichen Kollegen zu bekommen.
Ärztinnen brauchen deutlich mehr Wertschätzung und Respekt in ihrer beruflichen Weiterbildung. Familie und Beruf müssen sich besser vereinbaren lassen: Dafür sind bessere Betreuungskonzepte nötig – vor allem am Nachmittag, denn Ärztinnen können weder in Kliniken noch Praxen nur bis mittags arbeiten. Dafür wollen wir die regionale Zusammenarbeit über die Fachgruppen hinweg verbessern. Nur gemeinsam können wir wirklich etwas für Ärztinnen erreichen.
In Arztpraxen fordern wir:
- Müssen verpflichtende Abendsprechstunden im Rahmen der Hausarztverträge/Selektivverträge wirklich sein?
- Hausbesuche müssen besser vergütet werden, da sie angesichts der demografischen Entwicklungen immer wichtiger werden.
- Es sind finanzielle Förderprogramme nötig – speziell für Ärztinnen, die ihre Niederlassung planen und zum Beispiel Unterstützung für die Betreuungskosten ihrer Kinder benötigen.
- Wir sollten darüber diskutieren, ob die Elternzeit zu einem gewissen Teil auf die Weiterbildungszeit in Kliniken und Praxen angerechnet werden könnte.
Dr. Antje Hilgert (ägnw e.G.)
Fachärztin für Allgemeinmedizin (Westerstede)
Kandidiert für die Liste „Arzt sein verbindet“ (Wilhelmshaven/Oldenburg)